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Zero Waste Canada wurde auf den Prinzipien des „Zero Waste“ (Null Abfall) gegründet, wie sie von der Zero Waste International Alliance (ZWIA) definiert sind. Die Zero Waste Hierarchie 5.0 wurde von der Zero Waste International Alliance im Januar 2013 verabschiedet, 2014 von Zero Waste Canada überarbeitet und anschließend angenommen. Die aktuelle Fassung, 6.0, wurde von der Zero Waste International Alliance und von Zero Waste Canada im Dezember 2014 verabschiedet.
Die Zero Waste Hierarchie beschreibt den stufenweisen Verlauf von Reglementierungen und Strategien, die ein Zero Waste System begünstigen, wobei sich die höchstwertigsten und besten Nutzungen an der Spitze, und die ungünstigsten, verschwenderischen Nutzungen von Materialien am Fuße der Hierarchie befinden. Sie trifft auf alle zu; von politischen Entscheidungsträgern zu Gewerben und Bürgern.
Ziel der Hierarchie ist es, die international anerkannten 2 „R’s“ (Reduce, Reuse, Recycle) zu vertiefen und zudem Reglementierungen, Handel und Investitionen an der Spitze der Hierarchie zu fördern. Des Weiteren dient die Hierarchie als Richtlinie für diejenigen, die Produkte und Systeme entwickeln, die uns einer Zero Waste Ökonomie näherbringen. Die Hierarchie erweitert die Zero Waste Definition zudem durch Richtlinien für das Planen und Beurteilen von Lösungsvorschlägen.
„Zero Waste“ ist ein ethisches, ökonomisches, effizientes und visionäres Ziel, das Menschen dazu bewegen soll, ihren Lebensstil und ihre Gewohnheiten zu überdenken und zukunftsfähigen, natürlichen Kreisläufen anzupassen, in denen verbrauchte Materialien wiederum zu Ressourcen werden, die von anderen verbraucht werden können.
Zero Waste bedeutet Produkte und Prozesse in einer Weise zu gestalten und zu erschaffen, um Giftstoffe in Abfällen und Materialien systematisch zu vermeiden und zu beseitigen. Zero Waste umfasst zudem eine systematische Konservierung und Rückgewinnung aller Ressourcen, anstatt sie zu vergraben oder zu verbrennen. Die Implementierung von Zero Waste Prinzipien dient einer Schadstoffentlastung für Land, Wasser und Luft, die das Wohlbefinden unseres Planeten, sowie der Menschen und Tiere beeinträchtigen.*
Action | Action | Guiding Question |
---|---|---|
Rethink | Umdenken | Was hat zu unserem derzeitigen, linearen Verbrauch von Materialien geführt? Was müssen wir ändern, um einem geschlossenen Kreislauf zu gewährleisten? Wie können wir Systeme umgestalten, so dass grundloser und/oder verschwenderischer Verbrauch vermieden wird? |
Reduce | Reduzieren | Wie können wir Materialeinsatz und die Verwendung von Giftstoffen verringern? |
Reuse | Wiederverwenden | Wie können wir bereits existierende Produkte besser verwenden, sodass sie nicht an Wert, Nutzen, und/oder Funktion verlieren? |
Recycle / Compost | Recyceln / Kompostieren | Wie können wir Materialien wieder in den Material-Kreislauf aufnehmen? |
Recover | Wiederherstellung | Wie kann gemischter Abfall wiederaufbereitet werden? |
Residuals Management | Rückstandsbeseitigung | Was ist noch übrig und warum? Was müssen wir vom System entfernen, das niemals in den Kreislauf gelangen hätte sollen? Wie können wir uns bei der Reststoffverarbeitung/-verwaltung dem Ziel “Zero Waste” annähern? |
Unacceptable / Regulations | Regulierung | Was für Regulierungen fördern Abfallerzeugung und müssen beseitigt werden? |
Richtlinie | Definition |
---|---|
Geschlossene Kreisläufe | Entwicklung von Systemen, die sich in ihrer Ressourcennutzung in geschlossene, anstatt lineare Kreisläufe integrieren. |
Ursprungsnähe | Durchführen von Prozessen so ursprungsnah wie möglich. |
Energieerhaltung | Durch Abfallvermeidung, Wiederverwendung sowie Recycling und Kompostierung kann mehr Energie eingespart und somit die Klimaerwärmung aufgehalten werden, als durch das Verbrennen von Abfallstoffen und das Sammeln von Deponiegasen. |
Kein Export von Schadstoffen | Vermeidung von Exporten giftiger und potentiell toxischer Abfälle und Materialien in ärmere, unterentwickelte Länder. Ebenso sollten Materialien nicht in begrenzte oder unbekannte Recyclingmärkte ausgeführt werden, die Reststoffe in andere Regionen deponieren oder verbrennen. |
Einbeziehung der Gemeinde | Förderung von Reformen und Systemen, die die Öffentlichkeit mit einbeziehen, um eine wirkungsvolle und dauerhafte Beteiligung zu gewährleisten, Verständnis zu wecken, und darüber hinaus Verhaltens- und Sichtweisen anzupassen. |
Bestmögliche und höchstmögliche Nutzung | Beachten, dass bei der Herstellung und Verarbeitung von Werkstoffen und Erzeugnissen, höchstmögliche Nutzung diese so lange wie möglich in der Nutzungsschleife verweilen und gemäß der Hierarchie ihren bestmöglichen und Höchstmöglichen Nutzen erzielen. Vermeidung von Downcycling, wo die Anzahl der zukünftigen Verwendungen oder Optionen von Materialien begrenzt sind. Sortenreines Trennen von Gegenständen und Materialien um saubere, wiedervermarktbare Produkte und Materialien zu gewährleisten, die wiederverwendet, recycelt order kompostiert werden können. |
Information & Verbesserung | Sammeln von Informationen über bestehende Verfahrensweisen, die als Feedback für stete Verbesserung genutzt werden können. |
Lokale Betriebe | Unterstützung des Wachstums und der Erweiterung von lokalen Betrieben (Herstellung, Reparatur und Verarbeitung) um durch den Transport entstehende Treibhausgase zu verringern, Rechenschaftspflicht zu fördern und Instandhaltungsmöglichkeiten zu verbessern. |
Materialien sind Ressourcen | Bewahren von Materialen für die Weiterverwendung. Bevorzugung bereits vorhandener Stoffe vor der Verwendung von Rohstoffen. |
Emissionsreduzierung | Reduzierung von Schadstoffen, wie zum Beispiel Treibhausgasen, die negative Auswirkungen auf Land, Wasser und Luft haben und zudem das Wohlbefinden unseres Planeten, sowie der Menschen und Tiere beeinträchtigen. |
Gelegenheitskosten | Berücksichtigung von Gelegenheitskosten bei Investitionen und Sicherstellung, dass Kapitalanlagen die höheren Hierarchiestufen begünstigen. |
Vorkehrungsmaßnahmen | Sicherstellung, dass Inhaltsstoffe und Tätigkeiten keine Bedrohung für die Umwelt darstellen, selbst wenn keine schlüssigen wissenschaftlichen Nachweise darauf hinweisen, dass diese Inhaltsstoffe oder Tätigkeiten die Umwelt schädigen. |
Verschmutzer zahlen | Wer Umweltschäden verursacht oder Ressourcen verschwendet, sollte „alle anfallenden Kosten“ tragen. Dies sollte eine flächendeckende Verinnerlichung von Umweltkosten in allen Industrien zur Folge haben und sich in den Preisen der Produkte widerspiegeln. |
Nachhaltige Systeme | Entwicklung von Systemen, die anpassungsfähig, flexibel, skalierbar und robust sind und sich in den Grenzen des lokalen Ökosystems bewegen. |
Ausdruck | Definition |
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Biologisches Verfahren (Temperatur und Druck) | Die Umgebungstemperatur und der atmosphärische Druck, die natürlich auftreten ohne zugeführte Energie unter 100˚C (212˚F). Im Ausnahmefall ist es zulässig, höhere Temperaturen von bis zu 150˚C zu erreichen, wenn eine Vorbehandlung (z.B. zur Bekämpfung von Seuchen oder Krankheitserregern) nötig ist um anschließend Kompostierung oder anaerobische Gärung einzuleiten. |
Kreislaufwirtschaft | Eine gewerbliche Wirtschaft, die vorsätzlich stärkend ausgelegt ist und in der Materialströme zweierlei Systemen angehören: biologische Nährstoffe, die dazu ausgerichtet sind der Biosphäre wieder sicher einzutreten, und technische Nährstoffe, die dazu entworfen sind, in einem Kreislauf mit höchster Qualität zu zirkulieren, ohne in die Biosphäre einzudringen. Hierbei werden Wertstoffe kontinuierlich wiederverwertet, anstatt als Abfallprodukt entsorgt zu werden. |
Geschlossener Kreislauf | Ein System, das nicht auf Stoffaustausch außerhalb des Systems ausgerichtet ist, im Gegensatz zu einem offenen Kreislauf, in dem Materialien ein- und austreten. |
Destruktive Entsorgung | Abfallstoffe die an einer Deponie oder Müllverbrennung** zugeführt werden. |
Erweiterungssysteme | Ein Ablauf, der Wertstoffe aus Destruktiver Entsorgung** entzieht. |
Müllverbrennung | Müllverbrennung ist eine Art von Destruktiver Entsorgung** von Abfallstoffen durch Verbrennung oder thermische Behandlung, bei Temperaturen die 100˚ Celsius überschreiten. Dieser Prozess produziert eine Reihe von Nebenprodukten wie Asche, Schlacke, Syngas, Rauchgase, Brennstoffe oder Hitze. Müllverbrennung schließt Anlagen und Prozesse mit ein, die sowohl mobil als auch stationär eingesetzt werden können. Diese können Energie oder Strom durch Hitze erzeugen und umfassen eine oder mehrere Stufen. Einige Formen der Verbrennung sind auch bekannt als Rückgewinnung, Energierückgewinnung aus Abfall, Wirbelschicht, katalytische Kracken, Biomasse, Dampfkraftwerke (Müllverbrennung), Pyrolyseanlage, Thermolyse, Vergasung, Plasmabogen, thermale Depolymerisation, oder Brennstoff aus Müll. |
Verringern von Gaserzeugung und -freigabe | Hierbei werden Bioabfälle so gut wie möglich sortenrein von Restmüll getrennt, und Abfallstoffe die an die Deponie abgeführt werden, werden biologisch stabilisiert. Für existierende Müllhalden, die bereits unstabilisierte organische Stoffe enthalten, sollte die Gasproduktion minimiert werden, in dem man Regenwasser abhält und Sickerwasser kontrolliert entfernt. Freisetzung von Methangas sollte minimiert werden. Dies kann durch permanentes Abdichten von geschlossenen Zellen erreicht werden, sowie durch die Installation von Biogassammelsystemen innerhalb von einigen Monaten nach der Schließung (anstatt nach Jahren). Eine hohe Saugleistung für Sammelbrunnen sollte zudem beibehalten werden und Ventile sollten nicht abgedreht werden um die Methanproduktion anzuregen. Giftstoffe, die aus dem Gas gefiltert werden, sollten in ein festes Gefäß abgefüllt und danach in Containern vor Ort zwischengelagert werden. Dies kann jedoch nicht als „erneuerbare Energie“ angesehen werden. |
Problematisch für einen geschlossenen Kreislauf | Materialien, die entweder selbst schwer zu recyceln oder kompostieren sind, oder es für andere Materialien erschweren. Zu ihnen gehören Verunreinigungen (wie einige Formen von biologisch abbaubaren Plastik oder Aufkleber auf Früchten und Gemüse) oder Materialien, die Aufbereitungsanlagen verstopfen (wie z.B. Plastiktüten). |
Verantwortungsvoll geleitete Deponien | Die verantwortungsvolle Leitung von Deponien sollte Schadstoffe reduzieren, die negative Auswirkungen auf Land, Wasser und Luft haben und zudem das Wohlbefinden unseren Planeten, sowie der Menschen und Tieren beeinträchtigen. Eine verantwortungsvolle Leitung schließt zudem Pläne für eine Deponieschließung und finanzielle Haftungen mit ein. |
Nachhaltige Einkaufsstrategie | Der Kauf von Waren und Dienstleistungen, die den wirtschaftlichen Wert (Preis, Qualität, Verfügbarkeit, Funktionsfähigkeit) und die entsprechenden Auswirkungen dieser Güter und Dienstleistungen auf unsere Umwelt und die Gesellschaft mit einbeziehen, sowie auf lokaler, als auch auf regionaler und globaler Ebene. |
Werterhalt | Bedeutsamkeit, Wert, oder Nützlichkeit von etwas, das ökonomisch, ökologisch, sozial, order sentimental sein kann. |
© 2018. Zero Waste International Alliance. Zero Waste Hierarchie 7.0 (Richtlinie für bestmöglichen und höchstwertigsten Nutzen)